Hausgemachter Käse und Honig |
In Spanien hat Essen vor allem eine wichtige soziale Funktion. Wenigstens am Wochenende trifft sich die Großfamilie zu einem stundenlangen Mittagessen, bei dem es keineswegs in erster Linie um Nahrungsaufnahme geht, sondern vor allem um das gesellige Beisammensein und die Gespräche miteinander. Aber auch unter der Woche darf das Essen nicht zu kurz kommen. In Spanien isst man nicht am Arbeitsplatz, sondern man fährt entweder nach Hause oder isst im Restaurant ein hausgemachtes Tagesmenü.
Einen Schnellimbiss neben dem anderen gebe es in Zürich. Cesar schüttelt den Kopf. Und sogar im Supermarkt gab es eine Ecke mit abgepackten Fertiggerichten. Und dann auch noch so teuer! Neun Euro hat er für einen Hamburger bezahlt. Für Tomaten aus dem Supermarkt drei Euro. Dabei kostet doch ein Tomatenpflänzchen nur sechzig Cent. Lieber pflanzt sich Cesar seine Tomaten in den Garten. Da weiß man, was man hat.
"Wenn du mich fragst, wann ich das letzte Mal Eier im Supermarkt gekauft habe? Keine Ahnung! Wann habe ich mir das letzte Mal Fleisch im Geschäft gekauft? Keine Ahnung!" Seine Nahrungsmittel bezieht Cesar aus der Familie, wie es in Galicien üblich ist. Sein Schwager schlachtet alle drei, vier Monate ein Schwein. Ein anderer Verwandter hält Schafe, seine Mutter neun Hühner. Cesar selbst hat über hundert Obstbäume (Äpfel, Orangen, Pfirsiche, Mandarinen, Zitronen ...) und eine Bienenzucht.
Hin und wieder bringt Cesar uns Orangen oder Honig mit. "Ein Jahr lang ist der Honig gereift", erklärt er uns, "Daher ist er viel schmackhafter, als wenn man ihn schon nach einem halben Jahr gewinnt". Für Essen muss man sich Zeit nehmen.