Dienstag, 28. Februar 2012

Essen ist Kunst

Hausgemachter Käse und Honig
Comer es arte“, erklärt Cesar, Essen ist Kunst. Cesar war gerade für zehn Tage in der Schweiz und fand es befremdlich, dass die Leute dort auf der Straße im Gehen essen. Mit Frühstücksbrötchen und Kaffee im Pappbecher standen sie an der Bushaltestelle, um dann im Bus zu frühstücken“, erzählt er, während der Fahrt. Das ist doch nicht gesund. Fürs Essen muss man sich Zeit nehmen.
In Spanien hat Essen vor allem eine wichtige soziale Funktion. Wenigstens am Wochenende trifft sich die Großfamilie zu einem stundenlangen Mittagessen, bei dem es keineswegs in erster Linie um Nahrungsaufnahme geht, sondern vor allem um das gesellige Beisammensein und die Gespräche miteinander. Aber auch unter der Woche darf das Essen nicht zu kurz kommen. In Spanien isst man nicht am Arbeitsplatz, sondern man fährt entweder nach Hause oder isst im Restaurant ein hausgemachtes Tagesmenü.
Einen Schnellimbiss neben dem anderen gebe es in Zürich. Cesar schüttelt den Kopf. Und sogar im Supermarkt gab es eine Ecke mit abgepackten Fertiggerichten. Und dann auch noch so teuer! Neun Euro hat er für einen Hamburger bezahlt. Für Tomaten aus dem Supermarkt drei Euro. Dabei kostet doch ein Tomatenpflänzchen nur sechzig Cent. Lieber pflanzt sich Cesar seine Tomaten in den Garten. Da wei
ß man, was man hat.
"Wenn du mich fragst, wann ich das letzte Mal Eier im Supermarkt gekauft habe? Keine Ahnung! Wann habe ich mir das letzte Mal Fleisch im Geschäft gekauft? Keine Ahnung!" Seine Nahrungsmittel bezieht Cesar aus der Familie, wie es in Galicien üblich ist. Sein Schwager schlachtet alle drei, vier Monate ein Schwein. Ein anderer Verwandter hält Schafe, seine Mutter neun Hühner. Cesar selbst hat über hundert Obstbäume (Äpfel, Orangen, Pfirsiche, Mandarinen, Zitronen ...) und eine Bienenzucht.
Hin und wieder bringt Cesar uns Orangen oder Honig mit. "Ein Jahr lang ist der Honig gereift", erklärt er uns, "Daher ist er viel schmackhafter, als wenn man ihn schon nach einem halben Jahr gewinnt". Für Essen muss man sich Zeit nehmen.

Dienstag, 7. Februar 2012

Orangenmarmelade aus Galicien - garantiert Bio!


Orangen im Nachbarsgarten
 Der Zierorangenbaum im Nachbarsgarten ist voller reifer Früchte! Orangen, die zu bitter sind zum Essen oder für Saft und genau richtig für wunderbare englische Orangenmarmelade!!! Das ist nichts für unsere galicischen Nachbarn. Wir dürfen uns frei bedienen. Also haben wir gestern ein paar Orangen gepflückt und ich habe Marmelade eingekocht. Garantiert Bio, denn die Orangen werden nie gespritzt. Orangensaft, Kerne, Fruchtfleisch und Schale habe ich fast komplett verwertet und brauchte so weder Gelierzucker noch Pektin hinzugeben. Die Marmelade schmeckt köstlich!


Hier mein Rezept für zehn Gläser Marmelade: 
Zutaten:
10 bittere Orangen (ca. 1200 g)
2 Zitronen
1800 g Zucker
1200 ml Wasser


Herstellung:
Selbstgemachte Bio-Orangenmarmelade auf galicischem Landbrot
Orangen und Zitronen abwaschen und auspressen. Orangenschalen in dünne, nicht zu lange Streifen schneiden, und je nach Geschmack etwa ein bis zwei Drittel der Streifen zusammen mit dem frischgepressten Saft in einen großen Topf geben (Topf 1).
Die restlichen Streifen zusammen mit den Kernen und dem Fruchtfleisch von Orangen und Zitronen in einen zweiten Topf (Topf 2) geben. Dieses Gemisch zusammen mit knapp 1 Liter Wasser etwa zwei Stunden lang auf niedriger Stufe köcheln lassen.
 
(Topf 1:) Den Orangen-Zitronensaft mit den Orangenschalenstreifen und dem Rest Wasser eine gute halbe Stunde lang köcheln lassen, bis die Streifen weich sind.
(Topf 2:) Das Gemisch so gut es geht durch ein feines Sieb drücken und die zähe Flüssigkeit in Topf 1 geben. In dieser Flüssigkeit ist Pektin enthalten, ein natürliches Geliermittel.
(Topf 1:) Zucker hinzufügen und das Ganze weiter köcheln. Mit einer Gelierprobe immer wieder prüfen, ob die Marmelade fertig ist: Einfach ein wenig Flüssigkeit auf einen kalten Teller geben; sobald sich ein Film bildet, ist die Marmelade fertig. ¡Buen provecho!